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Erzengel-Michael-Kirche von Binarowa

Holzkirchen in Polen und der Slowakei

Mit diesem Bericht kann ich es mir nicht so leicht machen, wie mit den vorherigen. Ein wenig Aufklärung über die bereiste Region ist wohl von Vorteil. Das Logbuch, das ich uns als Reisebegleiter erstellt hatte, trägt den bezeichnenden Titel "Małopolska und Beskiden - Eine Reise ins Unbekannte".
Trotz unserer jahrzehntelang beruflich bedingten und privat gewollten, intensiven Reisetätigkeiten handelte es sich bei diesem Stück Europa um eine Terra Incognita, um unbekanntes Land. Es ist müßig über die Gründe dafür zu spekulieren. Touristisch war die Region bis zum Untergang des Sowjetischen Imperiums off limits. Aber möglicherweise war es auch nur die komplexe Geschichte der Region mit ihren ständig wechselnden Zugehörigkeiten, Herrschaftssystemen, Grenzverschiebungen, um auf ein dauerhaftes Interesse zu stoßen.
Bei den Reiseberichten über "Romanik in Aragon", "Gotik in Yorkshire" und "Die Sacri Monti Oberitaliens" habe ich seitens der Leser eine klare gedankliche Zuordnung in die Geographie Europas unterstellt. Was aber ist mit Boyken, Wald- oder Taubdeutschen, Beskiden und Lodomerien, mit Małopolska, Podkarpackie, Lemken, Russinen, Ruthenen, die Komańcza-Republik, Bieszczady?
Hand hoch, wer auch nur einen dieser Begriffe präzise zu definieren in der Lage ist.
Gehen wir's also gemeinsam an, in dem ich den Versuch unternehme, soweit der Platz reicht, einige Grundkenntnisse weiterzugeben. Darüber hinaus verweise ich auf viele der Links, die zu ausführlichen Artikeln führen.
Unsere Reise führte uns durch die Woiwodschaften Heiligkreuz (poln. Świętokrzyskie) mit Opatów und Sandomiersk, Karpatenvorland (poln. Podkarpackie) mit Przemyśl, Łańcut, Leźajsk und Sanok und Kleinpolen (poln. Małopolskie) mit Krakau, Zakopane, Novy Sącs und Novy Targ.

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Diese heutigen Woiwodschaften waren (bis auf Teile von Heiligkreuz) Bestandteil des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaates. Bei der Neuordnung Europas 1918 fielen diese Gebiete, die bis dahin zum Königreich Galizien-Lodomerien gehörten, zu Polen.

(In dem rot markierten Rechteck haben wir uns bewegt.)

In dieser Region siedelte der Ruthenische Stamm der Lemken, im Osten durchmischt mit Angehörigen des Stammes der Boyken. In den Wirren der Nachkriegszeit des Ersten Weltkrieges entstanden hier für eine Übergangszeit die "Ruthenische Volksrepublik der Lemken" (Lemko Republic) und die "Republik Komancza" (Komańcza Republic).
Lemken und Boyken haben über Jahrhunderte die Landschaft geprägt. Ihre Holzbaukunst war legendär. Im Freilichtmuseum von Sanok (Museum der Volksbauweise) sind beeinduckende Beispiele dieser ganz speziellen Bauweisen, u.a drei Holzkirchen, zu besichtigen.


Womit wir beim Thema wären!

Holzkirchen in Polen und der Slowakei
Es geschieht häufig im Leben, daß ein Ausdruck, den man nie gehört oder ein Geschehnis, an dem man nie teil hatte, aus heiterem Himmel und urplötzlich, manchmal innerhalb weniger Stunden zwei- sogar mehrfach auftaucht. So geschah es mir mit den Holzkirchen.

Wir schreiben das Jahr 2009. Moni hatte ich das Versprechen abgerungen, daß wir - sollte es jemals einen Billigflug in die Nähe von Czernowitz geben - wir dorthin fliegen würden. Flüge wurden 2009 zwar keine angeboten, aber ich wollte vorbereitet sein für den Tag, an dem Ryanair oder ein anderer Low Cost Carrier in die Westukraine abheben würde.

Beim Internet-Surfen nach Detailinformationen verlor ich mich auf den Seiten über Galizien, die Welt der Schtetl, die Ausdehnung des österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaates und landete in Małopolska, dem Kleinpolen der Lemken, Boyken und ihren Kirchenbauten.

Die Stabkirchen in Norwegen kenne ich. Daß es Ähnliches in Polen gab, war mir vollkommen neu. Ich war fasziniert.
Die Bilder im Internet versprachen einiges: Das Alter der Kirchen, der Umfang der Ausstattung und Ausmalung und die Lage in den Vorbergen der Karpaten versprachen ein Erlebnis der ganz besonderen Art.
Für eine spätere, intensivere Befassung mit diesen Karpaten-Holzkirchen speicherte ich alle Webadressen ab, derer ich habhaft werden konnte.

Und dann passierte das mit der Duplizität der Ereignisse: Wenige Tage danach brachte der Postbote die neueste Ausgabe des Jahrbuchs des Zentral Dombau Vereins. Beigefügte Werbung übergebe ich in der Regel ungelesen dem Papierkorb. Doch dieses Mal weckte das Reiseangebot von Conti-Reisen mein Interesse. Eines der Programme führte unter der fachlichen Leitung von Dombaumeisterin Schock-Werner nach Südostpolen. Programmbestandteil war u.a. ein Ausflug vom Standort Rzeszów zu den Holzkirchen von Blize und Haczów.

Da waren sie wieder: Die Holzkirchen

Sie wurden der Grund für diese Reise. Holzkirchen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert, 23 an der Zahl, aus diesen neun herausragend wegen ihrer Architektur, ihres Erhaltungszustandes und ihrer Ausstattung und davon wiederum sechs mit der Auszeichnung
"UNESCO-Weltkulturerbe"
.

Und so begann ich mit den Überlegungen, wie eine solche Reise zu konzipieren sei, zielgerichtet und preiswerter als der ZDV.
Wo in den Weiten der westgalizischen Ebene und den Karpaten liegen diese Kirchen verborgen? Wie viele Tage benötigt man, um die wichtigsten zu besichtigen? Wie lang müssen, dürfen und sollen die Tagesetappen werden? Welcher Flughafen bildet den günstigsten Ausgangspunkt für diese Tour? In welchen Orten kann man übernachten? Und welche Reisedauer ergibt sich daraus?
Um eine sinnvolle Besichtigungsabfolge einrichten zu können, bot sich an, auf der neuen Autobahn A4 schnurstracks vom Flughafen Krakau nach Osten bis zur ukrainischen Grenze fahren, in Przemyśl zu übernachten und dort unsere Entdeckungsreise zu beginnen.

Przemyśl: Endlich! Endlich die Chance, eine mich seit 60 Jahren quälende Neugier zu befriedigen. Seit 1955, als uns im Geschichtsunterricht die heroischen Taten der österreich-ungarischen Truppen eingebläut worden waren, die 1914/15 monatelang der Belagerung der Bastion Przemyśl durch die russische Armee standgehalten hatten und dann doch die Stürmung nicht verhindern konnten. 40 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg hat man uns mit so etwas gequält. Und weitere 60 Jahre später habe ich die Schlacht von Przemyśl immer noch im Kopf.
Przemyśl! Geträumt habe ich schon davon. Und dann, während der Vorbereitung der Reise muß ich lernen, daß die Österreicher diese Stätte ihrer größten Schmach Prömsel nannten. Vorher.
Hätte ja auch merkwürdig in den Geschichtsbüchern ausgesehen: "Die Schlacht von Prömsel"!
Przemyśl war also gesetzt, andere Städte wie Opatów, Sandomierz, Ležajsk und Łańcut eigentlich nicht. Allesamt hübsche Kleinstädte mit der einen oder anderen Sehenswürdigkeit aber weder einzeln noch in der Gesamtheit ein Grund, mehr Zeit im kalten Südosten Polens zu verbringen. Dachten wir.
Mit Straßenkarte und Internet wurde dann die optimale Route geplant und in Tagesetappen aufgeteilt. Am Endpunkt der Tagestouren wurde nach adäquaten Unterkunftsmöglichkeiten gesucht. Diesen Grobplan habe ich unserem K.u.K-erfahrenen, lieben Freund Clemento S. nach Wien geschickt und ihn um sein Urteil gebeten.
Aus seiner Antwort zitiere ich: "Sandomierz soll eine der wenigen wirklich polnischen Städte in Polen sein, sehr polnisch und unzerstört und Landshut's (Łańcut) wundervolles Schloss." "Und bloß nicht das Bernhardinerkloster in Lezajsk vergessen!" hätte er hinzufügen können.
Diese Hinweise verursachten eine Neuplanung. So weit nach Nordosten hatte ich eigentlich nicht fahren wollen. Wir wollten uns jedoch von Clemento nicht für den Rest unseres Lebens vorhalten lassen "Und Ihr wart nicht in Sandomierz!"
Wenn schon Sandomierz, dann sollten wir wohl auch die anderen alten Städtchen, Klöster und Kathedralen Westgaliziens entlang der ukrainischen Grenze besuchen. So entstand diese Perlenkette:

Unterwegs in den Woiwodschaften Świętokrzyskie, Podkarpackie und Małopolska

Stiftskirche St. Martin in Opatów
.

Sandomierz, Altes Rathaus am Markt
.

Ležajsk: Barockorgel in der Kathedrale

Schloss der Lubomirski und der Potocki in Łańcut

Przemyśl: Röm.-Kath Dom und Griech.-Kath. Dom

v.l.n.r.: Kathedrale der Geburt der Hl. Jungfrau in Sandomierz (1382);
Kommunionkinder ebd.; Bernhardinerkloster in Leźajsk vor der Pilgersaison; das "Holzdorf" Chochołów

Und je tiefer ich in die Materie eindrang, umso begeisterter wurde ich. Und entdeckte zu meiner Freude, daß die Ruthenen, Lemken und Bojken beim Bau ihrer Kirchen weder an echten noch an fiktiven Grenzen haltgemacht hatten. Auf der Südseite der Karpaten, jenseits der Grenze im slowakischen Bezirk Svidnik, harrten weitere vierzehn Holzkirchen der Entdeckung! Davon sind zwei, Bodružal und Ladomirová, UNESCO-Welterbe
Deshalb stellten sich die Fragen: Gibt es dort einen Grenzübergang? Darf man mit einem polnischen Mietwagen ins Ausland? Ist das überhaupt Schengen-Land? Kurz recherchiert, kurze Antwort: Ja, egal, ja.
Der optimale Grenzübergang war allerdings auf meiner "Shell Länderkarte Hohe Tatra - Galizien - Beskiden" als gesperrt gekennzeichnet. Ein Anruf beim ADAC ergab erfreulicherweise, daß seit einem Jahr die Grenze offen sei. Bei YouTube fand ich das Video einer zehnminütigen Autofahrt vom slowakischen Medzilaborce über den Grenzübergang Palota (SK) / Radoszyce (PL) nach Komańcza in Polen. Exakt die entgegengesetzte Strecke mußten wir fahren, um in die Region der slowakischen Kirchen zu gelangen. Von Komańcza über die Grenze nach Medzilaborce und dann nach Westen. Doch halt! Medzila... Medzilab... Medzilaborce, da war doch was. Dem großen Sohn der Stadt wurde doch dort ein Museum gebaut!
In diesem versteckten Stück Europas, dort, wo sich Hund und Katz' gute Nacht sagen, dort in Medzilaborce befindet sich eines der beiden Warhol Museen, das "Andy Warhol Museum of Modern Art", (Das andere Museum, "The Warhol", befindet sich in Pittsburgh (USA)).
Daß Andy Warhol aus der Slowakei stammte, wußten wir. Auch, daß in der Slowakei ein Warhol-Museum steht. Aber daß dieses Museum quasi auf unserer Route lag ...

Slowakei: Das Warhol-Museum in Medzilaborce
10 Jahre Pop-art in den Karpaten; Das Warhol Family Museum of Modern Art


Damit stand unsere Reiseroute jetzt fest: Von Krakau geradezu nach Nordost, dann entlang der ukrainischen Grenze nach Süden, einen Sprung in die Slowakei, zurück nach Polen und parallel zum Waldkarpatenkamm bis zur Tatra, in die Beskiden und über Kalwaria Zebrzydowska, dem einzigen Sacro Monte Polens (s. hierzu: Die Sacri Monti Italiens) zurück nach Krakau.
Also packten wir's an. 2013, vier Jahren nach der ersten Planung. Weil die Zeit reif war.

Unsere Reiseroute

Besichtigt haben wir diese Holzkirchen:

Blizne (PL)

Haczów (PL)

Szalowa (PL)

Bodružal (SK)

Lachowice (PL)

Ladomirová (SK)

Dębno (PL)

Mirol'a (SK)

Oráwka (PL)

ehemals in Ropki südl. Gorlice (PL)

Bączal Dolny bei Jaslo (PL)

ehemals in Rosolin bei Czarna (PL)
(Die letzten drei Kirchen aus Kleinpolen befinden sich jetzt im Freilichtmuseum zu Sanok.)
Details zu den Kirchen finden sich im Bilderteil weiter unten.
Von wegen "Polnische Wirtschaft"

Selten auf all unseren Reisen haben wir Vorurteile so umfassend und schnell abgebaut, wie auf dieser Tour.

  • hübsche, gepflegte Dörfer
  • saubere Innenstädte ohne Grafitti und Unrat
  • allen sprachlichen Widrigkeiten zum Trotz nette, hilfsbereite, aufgeschlossene Menschen
  • gute Straßen mit präziser Beschilderung
  • sehr gute Unterkünfte zu sehr niedrigen Preisen
  • gutes Essen - so gar nicht die sprichwörtliche, von Gänseschmalz triefende "polnische Küche"
  • Was uns sehr ärgerte war, daß viele Sehenswürdigkeiten zu normalen Tageszeiten geschlossen sind. Wenn schon UNESCO-Weltkulturerbe, dann sollten die Kirchen auch zugänglich sein. Wenn man des Polnischen und Slowakischen nicht mächtig ist, dann benötigt man zum Entziffern der Hinweisschilder einen Dolmetscher. Denn auf beiden Seiten der Grenze, in Polen wie in der Slowakei, sind die Erläuterungen ausschließlich in der Landessprache. Man kann nur versuchen, sich einen Reim zu machen.
    Hinweis an der Kirche von Blizne
    Und wenn eine Telefonnummer angegeben ist, dann meldet sich am anderen Ende der Leitung der "Schlüsselwart", der aber keine Sprache außer seiner eigenen spricht.
    Diese mangelnde Weltläufigkeit, dieser (un)gewollte Verzicht auf touristische Mindeststandards können jedoch nicht der Grund sein für ein rares Phänomen: Während der gesamten Reise, Krakau ausgenommen, haben wir - bis auf eine Busladung Thüringer bei Ladomirová - keine mitteleuropäischen Fremdsprachen gehört, kein Deutsch, kein Englisch, kein Französich, weder Italienisch noch Holländisch, und wir haben keine ausländischen Kennzeichen und ... keine Asiaten gesehen.
    Dabei stimmt die Infrastruktur, das Preis-Leistungs-Verhältnis ist außerordentlich günstig, die Sehenswürdigkeiten haben Weltrang. Was in drei Teufels Namen hält Touristen davon ab, dieses - zugegebenermaßen sehr abgelegenen - wunderschöne Stück Europa kennenzulernen?
    Wie es uns ergangen ist? Anders als ein junges, polnisches Paar, das wir vor Blizne trafen und das mehr entäuscht als verärgert erzählte, daß dies nun erst die dritte von zwölf besuchten Kirchen sei, deren Inneres sie besichtigen konnten, haben wir haben viel, viel Glück gehabt:
    Blizne war im ersten Anlauf geschlossen aber am nächsten Tag, beim zweiten Versuch, kamen wir rein. In Mirol'a haben wir im strömenden Regen den Schlüsselwart zu Hause abholen müssen; Frau Kasimirówa in Bodruzal verstand uns am Telefon nicht (oder wir sie nicht), deshalb sind wir weitergefahren nach Ladomirová, wo just in diesem Moment die Resegruppe aus Thüringen die Kirche besichtigte, um anschließend nach Bodružal zu fahren. "Dürfen wir uns anschließen?" "Na klar." So kamen wir doch noch dorthin. In Haczów war's die Küsterin, die gerade den Blumenschmuck neu richtete und in Binarowa eine polnische Gruppe mit privater Führung, für die die Kirche geöffnet worden war. In Szalowa kamen wir (nur oder wenigstens) in die Vorhalle. In Dębno schließlich nahmen wir - ein besonders intensives Erlebnis - an der Samstagvorabendmesse teil. Orawka erreichten wir während der sonntäglichen Hl. Messe, nach der die Kirche für die Gläubigen geöffnet blieb. Doch an der letzten Station, in Lachowice, verließ uns das Glück. Verschlossen und verrammelt und nur ein Spalt, um ein Foto hindurch zu machen. Schade, schade.
    Aber das Fazit fällt nicht schlecht aus. Wenn wir daran denken, uns wäre es wie den jungen Polen ergangen ...
    Reise-Logistik

    Geflogen sind wir mit LOT Polish Airlines von Düsseldorf nach Krakau mit Umsteigen in Warschau. Dieselbe Route ging's zurück. Die Flugpreise lagen nur unwesentlich höher als bei den Billigfliegern in den vergangenen Jahren. Auf die Linienflüge waren wir angewiesen, da es zum Reisezeitpunkt keine Direktverbindung mit Germanwings, RyanAir oder anderen von Köln, Düsseldorf oder Weeze gab. LOT war pünktlich, sauber und gut gebucht.

    Den Mietwagen haben wir wie üblich bei der Reservierungsplattform www.billiger-mietwagen.de gebucht. Vermieter in Krakau war National/Alamo. Das Fahrzeug, ein Chevrolet Avro, war knapp über 20.000 km gelaufen und in einem hervorragenden Zustand. Für unser Ein-Woche-Gepäck war der Stauraum ausreichen groß. Der Verbrauch lag bei ca. 6 ltr/100km. Die Mietwagen-Entgegennahme am Flughafen Krakau war die informativste (Achtung Radar!) und freundlichste, die wir je erlebt haben. Leider zerstörte die Rückgabeprozedur das positive Bild. Gefahren wurden insgesamt 1.000 Kilometer.

    .

    Alle fünf Unterkünfte haben wir - ebenfalls wie immer - vorab gebucht. Denn erstens ist, besonders in touristisch wenig frequentierten Gegenden, die nachmittags beginnende Suche nach akzeptablen Schlafgelegenheiten vertane Zeit und zweitens findet man die versteckten Perlen meist sowieso nicht.
    Für diese Reise haben wir alle Unterkünfte über die Buchungsplattform booking.com gebucht. Dieser Vermittler konnte mit dem in weitem Abstand besten Angebot in der polnischen Provinz aufwarten.
    Der durchschnittliche Zimmerpreis mit sehr ordentlichem Frühstück für uns beide zusammen bei € 75,00

    Unsere Stationen und unsere Bewertungen nach Ambiente | Ausstattung-Service | Preis-Leistung:
    Schloßhotel Zamek w Baranowie Sandomierskim (links)
    Schloßhotel Zamek w Krasiczynie (oben)
    Dwór Kombornia Hotel & SPA (unten)
    Motel Noclegi Ruczaj in Novy Targ (o.Abb.)
    Palasthotel Paszkowka Palace Hotel (rechts)
    1 | 1 | 1
    2 | 3 | 2
    2 | 2 | 1
    4 | 2 | 1
    1 | 3 | 5
    .. ..

    Bilderteil
    Polen: Freilichtmuseum für Volksbaukunst in Sanok (Podkarpackie)
    Abb. 1 & 2: gotische Kirche "St. Nikolaus" aus Bączal Dolny von 1667) (rk); barocke Innenausstattung aus dem 17.-19. Jhd.
    Abb. 3 & 4: Lemken-Kirche aus Ropki von 1801 (griech.-kath.); Ikonostase von 1891; Die Kirche besteht besteht aus drei Teilen, von dem jeder mit einem separaten Dach und Turm versehen ist.

    Slowakei: Mirol'a
    Holzkirche "Schutz der Gottesmutter" (griech.-kath.), erbaut 1770; Ikonen der Hauptreihe aus dem ersten Drittel des 18. Jhd.

    Slowakei: Bodružal
    Holzkirche "Hl. Bischof Nikolaus" (griech.-kath.), erbaut 1658; dreiteiliges Blockhaus; einmalige Ikonostase,
    da auf beiden Seiten bemalt; die Hinterseite ist die ursprüngliche Ikonostase aus dem 17. Jhd.

    Slowakei: Ladomirová
    Holzkirche "Hl. Erzengel Michael" (griech.-kath.), erbaut 1742, ist dreiteilig, dreiräumig, dreitürmig; Ikonostase aus der Mitte des 18. Jhd.

    Polen: Blizne
    Gotische Holzkirche "Allerheiligen" (rk), erbaut 2. Hälfte des 15. Jhd.; Wände und Gewölbe in Polychromie aus dem 16. und 18. Jhd.

    Polen: Haczów
    Gotische Holzkirche "Mariä Himmelfahrt" (rk), erbaut um 1460
    Größte Holzkirche Europas und die älteste in Polen; Die polychromen Malereien stammen von 1494

    Polen: Binarowa
    Gotische Holzkirche "Erzengel Michael" (rk), erbaut um 1500
    Deckenmalereien vom Anfang des 16. Jh., Kapellen-Bemalung von 1655; Plastiken aus dem 14. Jhd.

    Polen: Szalowa
    Holzkirche "Erzengel Michael" (rk), erbaut um 1736-1756; spätbarocker Blockbau mit den Grundriß einer Basilika

    Polen: Dębno
    Lärchenholz-Kirche ohne Nägel, gotisch, Mitte des 15. Jhds.; die Farben der Gemälde sind seit 500 Jahren unberührt;
    abstrakte Malereien aus 33 Farben und mit 77, darunter persichen und chinesischen Mustern

    Polen: Orawka
    erbaut 1650-1659, unterstützt durch Kaiser Ferdinand III als Bollwerk gegen den ortsansässigen, protestantisch-ungarischen Adel

    Polen: Lachowice
    Pfarrkirche "St. Peter und Paul", 1789-1791; Innenwände mit figürlich-ornamentalen Malereien aus dem 19. Jhd.

    Schlußbemerkungen

    Falls es mir gelungen sein sollte, Interesse zu wecken für die großartige Holzarchitektur des Karpatenraums, dem sei besonders die Website über die "Kleinpolnische Holzarchitektur-Route" empfohlen.

    Ein paar Dinge muß ich mit auf den Weg geben:
    Photographieren: Im Inneren der Kirchen ist es wegen der wenigen, kleinen und in großer Höhe angebrachten Fenster in der Regel sehr dunkel. Blitzlicht ist generell verboten. Die benötigte Belichtungszeit überfordert selbst gute Digitalkameras. Das traurige Ergebnis sind verwackelte Bilder. Deshalb mein Rat: Stativ mitnehmen.
    Mietwagen und Straßenverkehr: Bei der Reservierung aufpassen, welche Vermieter eine Altersbegrenzung (nach oben!) in ihren AGB stehen haben.
    Gewarnt sei vor den vielen Radarfallen, die auch auf dem platten Land in unbekannter Dichte für Umsatz sorgen. Anders als bei uns muß man darauf gefaßt sein, daß der Vorwarnung "Achtung Radar" mit Sicherheit ein Meßgerät folgt.
    Diebstahl-Gefährdung des Miet-PKWs haben wir zu keiner Zeit erkennen können. Wer klaut auch schon einen Chevrolet mit polnischen Kennzeichen?

    Links und Quellen zu übergreifenden Themen (Auswahl):
    Polen: geographisch-touristisches Lexikon (dt.)
    Polen: touristisches Suchportal (dt.)
    Schlosshotels in Polen (dt.)
    Karpaten (Wikipedia) (dt.)
    Galizien (Wikipedia) (dt.)
    "Virtual Shtetl" (Judentum in Galizien) (engl.)
    Die griechisch-katholische Kirche in Galizien (dt.)
    Lodomerien | Wolhynien (Wikipedia) (dt.)
    Kleinpolen | Małopolska (poln.)
    Kleinpolen | Małopolska (dt.)
    Podkarpackie | Karpatenvorland (dt.)
    Das unentdeckte Vorkarpatenland (dt.)
    Straße der Holzarchitektur (engl.)
    Holzkirchen im südlichen Kleinpolen (engl.)
    Holzkirchen im slowakischen Teil der Karpaten (engl.)
    Holzkirchen im südlichen Kleinpolen (Wikipedia) (dt.)
    Holzkirchen in der Slowakei (dt.)

    Mangels spezifisch-detaillierter Literatur habe ich mir zur Vorbereitung aus den englsch- und deutschsprachigen Wikipedia-Seiten diesen Reiseführer zusammengestellt und (direkt aus den Wikipedia-Seiten heraus) für 13,20 € ausdrucken lassen. (So geht's: 1. beliebige Wikipedia-Seite öffnen, 2. in linker Spalte auf "Drucken/Exportieren" gehen, 3. "Buch erstellen" aktivieren; der Rest ist selbsterklärend)


    Die Reise fand im Mai 2013 statt
    Köln, den 11.6.2013 © Friedrich J. Ortwein

    Links: alle Flüge (Logbuch) Restaurant-Empfehlungen Übernachtungen
    Bilder des Jahres Reisereports Reisebücher Begegnungen
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